Reisebericht - Kultur und Wanderfahrt

vom 21.06.2022 – 26.06.2022 an der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein Zwischenstopp in Celle mit Park, Schloss und Altstadt war der gelungene Einstieg in das Programm der folgenden Tage. Das Schloss, entstanden aus einer ehemaligen Burg aus dem 13. Jahrhundert, umgebaut zu einem Renaissanceschloss, zeigt sich heute nach nochmaligem Umbau im Barockstil. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude zum Sommersitz des hannoverschen Hofes ausgebaut. Der Weg vom Schloss führte in die von Fachwerkhäusern geprägte Altstadt. Interessant sind die Giebelformen und die reich verzierten Stockwerkschwellen, die Rückschlüsse auf das Alter der gut restaurierten Häuser geben. Weiter ging es zum Standorthotel in der Barlachstadt Güstrow, dem Schlosshotel, direkt gegenüber dem Schloss gelegen, das leider wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten geschlossen war. Die Stadt wurde bei Abendwanderungen entlang der mit blauen Pflastersteinen markierten Wege erkundet. „Der Schwebende“ im Dom war leider wegen einer Feier nur von ferne zu sehen. Das Idyll am Inselsee war einen Besuch wert.

Vom Hotel startete ein abwechslungsreiches Besichtigungs- und Wanderprogramm, das sehr gut von unserer Wanderführerin Elke in Verbindung mit dem Reisebüro Linden ausgearbeitet und vorbereitet war. In den nächsten Tagen begleitete uns die kompetente Reiseleiterin Astrid vor Ort und bereitete uns mit täglich wechselnden Gedichten auf die schönen Seiten von Mecklenburg-Vorpommern vor. Wo immer es ging, erreichten wir unsere Tagesziele auf typischen baumbestandenen Alleen.

Am zweiten Tag führte eine Tagestour nach Rostock und zur Ostsee nach Warnemünde. Vom gotischen Rathaus mit der vorgesetzten barocken Fassade durchquerten wir die Stadt bis zum Kröpeliner Tor. Trotz vieler Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist ein reicher Altbaubestand und ein historischer Stadtkern erhalten. Gebäude im Stil der Backsteingotik und aus der Zeit der Hanse zeigen die frühere Bedeutung Rostocks. Die beeindruckenden Kirchen im Stadtzentrum, aber auch die erhaltenen Teile der Stadtmauer, teilweise mit Wieckhäusern, und die mittelalterlichen Stadttore bestimmen den historischen Stadtkern. Nicht unerwähnt bleiben darf das Universitätsgebäude aus dem 19. Jahrhundert.

Das Wahrzeichen, der Leuchtturm von 1898, und die Reihe kleiner Fischerhäuser am Alten Strom prägen den alten Stadtteil von Warnemünde. Am Teepott beginnt die Seepromenade. Wegen der Aufnahme des Fährverkehrs nach Dänemark wurde dann im Zuge des Hafenumbaus 1903 der Neue Strom  fertiggestellt. Dabei wurde die Hafeneinfahrt vertieft und verbreitert. Am Westufer des Neuen Stroms  wurde 2005 ein modernes Passagierterminal für Kreuzfahrtschiffe eröffnet, das Warnemünde Cruise Center.

Am dritten Tag folgte eine Ausflugsfahrt über Mirow und Neustrelitz nach Rheinsberg mit Außenbesichtigung von Schloss und Schlossgarten.

In Mirow beeindrucken das im 18. Jahrhundert erbaute Schloss mit dem barocken Festsaal und die Schlosskirche. Grab und Grabmal des letzten Großherzogs von Mecklenburg aus dem Hause Mecklenburg-StrelitzAdolf Friedrich VI., auf der Liebesinsel im Mirower See ist über eine Eisenbrücke zu erreichen. Das untere Schloss ist der Geburtsort der englischen Königin Charlotte.

Die Haupt- und Residenzstadt Neustrelitz des Teilherzogtums Mecklenburg-Strelitz wurde unter Herzog Adolf Friedrich II. im barocken Stil ausgebaut. Mittelpunkt ist der quadratisch angelegte Marktplatz, von dem sternförmig acht gerade Straßen in die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen abgehen. Zum Besuch laden weiter Orangerie, Schlosspark, Hebetempel, Luisentempel, der Chinesische Pavillon nahe der Weißen Brücke am Zirker See und der Stadthafen ein.

Schloss Rheinsberg liegt in der Gemeinde Rheinsberg, etwa 100 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Das am Ostufer des Grienericksees gelegene Schloss gilt als Musterbeispiel des sogenannten Friderizianischen Rokokos und diente auch als Vorbild für Schloss Sanssouci.

Am nächsten Tag entdeckte die Kulturgruppe die Sehenswürdigkeiten der 1248 gegründeten „Vier-Tore-Stadt“, Neubrandenburg. Die bis zu sieben Meter hohe mittelalterliche Stadtmauer umschließt auf etwa 2.300 Meter Länge das alte Stadtzentrum und ist eines der vollständigsten erhaltenen Beispiele einer Stadtbefestigung im Backsteinbau. Eingebettet in den fast kreisrunden Mauerring sind vier aus rotem Backstein errichtete spätgotische Stadttore aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, zahlreiche Wiekhäuser und der Fangelturm. Vor dem Zweiten Weltkrieg galt Neubrandenburg als Rothenburg des Nordens.

In Penzlin zog neben St. Marien, einer dreischiffigen Hallenkirche aus Backsteinen, die im 13. Jahrhundert errichtete Alte Burg mit dem Hexenkeller die Aufmerksamkeit auf sich. Nach der Sanierung befindet sich heute hier das Kulturgeschichtliche Museum für Alltagsmagie und Hexenverfolgung. Slawische Burgwälle und Landwehrwälle vervollständigen das Ensemble.

Die Wandergruppe umrundete zur gleichen Zeit auf einer größeren Wanderung den Käbelicksee. Auf meist schattigen Wanderwegen erlebten die Wanderer Flora und Fauna im Nationalpark bei Kratzeburg.

Der letzte Tag galt einem Besuch im Nationalparkcentrum Federow. In Begleitung einer Rangerin standen bei einer Wanderung zu einer Beobachtungsplattform am Hofsee der Nationalparkgedanke und Aufzucht und Schutz der Fischadler im Mittelpunkt. Die aktuelle Aufzucht von Fischadlern dokumentierte eine an einem Fischadlerhorst installierte Kamera. Ein Rundgang in Waren und eine Schifffahrt auf der Müritz bildeten den gelungenen Abschluss der Tage im Nationalpark Müritz.

Unsere Wanderführerin Elke hat mit der hervorragenden Vorbereitung und Ausgestaltung der Fahrt die Messlatte sehr hochgelegt und Erwartungen für die nächste Reise geweckt.

Hugo Stolz

Bilder von der Tour

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